DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2022.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2022 |
Veröffentlicht: | 2022-08-26 |
Im Wintersemester 2020 fand an der Universität Ljubljana die Ringvorlesung „Diskursive Dynamiken“ mit internationalen Sprecherinnen und Sprechern statt, die den wissenschaftlichen Austausch zwischen den deutschen und slowenischen Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern anstrebte. Sie wurde von A. o. Prof. Dr. Janja Polajnar konzipiert und organisiert sowie großzügig unterstützt vom DAAD, dem Alexander-von-Humboldt- und DAAD-Alumni-Verein Slowenien, wie auch der Philosophischen Fakultät in Ljubljana.
Dynamik ist ein zentrales Merkmal von Hypertexten, wie sie etwa die Wikipedia darstellt: Im Rahmen der Textrevision und Textoptimierung können Wikis und so auch Wikipedia permanent verändert werden. Bei kontroversen Themen, die in Wikipedia diskursiv ausgehandelt werden, machen Wikipedia-Autor/-innen von dieser Möglichkeit des Hypertextes regelmäßig Gebrauch und wandeln Texte und Bilder schnell ab. Da alle getätigten Bearbeitungen über die Versionsgeschichte dauerhaft verfügbar sind, ist Wikipedia als digitaler Diskursraum zu sehen, über den Diskursdynamiken rekonstruiert werden können.
Der Beitrag beschäftigt sich mit einem besonderen Textangebot der externen Wissenschaftskommunikation, und zwar mit öffentlich im Internet zugänglichen Stellungnahmen von Wissenschaftler/-innen zu politisch relevanten Fragen. Auf Anfrage der wissenschaftsjournalistischen Service-Redaktion des Science Media Center Germany (SMC, Köln) bewerten Wissenschaftler/-innen z. B. aktuelle Umweltentwicklungen und den diesbezüglichen Forschungsstand, um damit journalistische Recherchen und mediale Wissenschaftsbezüge zu unterstützen.
Wissenskonstruktionen zu deutschen Namen für slowenische geografische Objekte sind Reflexe diskursiver Dynamiken in einem mehr als tausendjährigen Zeitraum, in dem bis Ende des Ersten Weltkrieges zweisprachige geografische Namen im slowenischen Areal infolge der politisch- und kulturbedingten sprachlichen Koexistenz des Deutschen und Slowenischen entwickelt wurden. Nachdem sich der offizielle Status der deutschen Sprache durch die Gründung des südslawischen Staates (mit Ausnahme der Kriegszeit 1941–1945) grundsätzlich geändert hatte, lässt sich unter dem diskurslinguistischen Gesichtspunkt auch eine deutliche Änderung im gesellschaftlichen Status der deutschen Toponyme sowie deren sprachpolitisch-kulturell gesteuerten Sprachgebrauch in der sozialistischen Ära Sloweniens beobachten.
Der Beitrag untersucht Wasserlauf-Metaphorik im aktuellen Flüchtlingsdiskurs der Wikipedia in einer multimodalen, sprachübergreifenden und mikrodiachronen Perspektive, indem er quantitative und qualitative diskurslinguistische Analyse mit einem korpus-basierten Zugang kombiniert. Er ergänzt die Erforschung von Wasserlauf-Metaphorik im aktuellen Flüchtlingsdiskurs mehrfach, indem er im Gegensatz zum bisherigen Fokus auf Presseberichterstattung ein relativ wenig beachtetes, jedoch diskursiv höchst relevantes Diskursfragment (deutsche und englische Artikel- und Diskussionsseiten der Wikipedia zur sog. europäischen Flüchtlingskrise) fokussiert.
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