DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2015.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2015 |
Veröffentlicht: | 2015-08-26 |
Diese empirisch ausgerichtete Untersuchung widmet sich Formen und Funktionen der Verwendung von zwar…aber-Konstruktionen im gesprochenen Deutsch. Die Analyse verdeutlicht die Verwobenheit von zwar…aber-Strukturen mit Aspekten der Zeitlichkeit und Dialogizität alltäglichen Handelns: So erweist sich die Realisierung dieser Konstruktion als eng mit Aspekten der zeitlichen Entfaltung grammatischer Strukturbildung sowie mit Aspekten der kommunikativen Ausrichtung an den Gesprächsbeiträgen des Gegenübers verwoben. Ferner zeigen sich spezifische Variationsmöglichkeiten der zwar…aber-Konstruktion – wie selbst- vs. fremdinitiierte Realisierungen, in situ sowie rekonstruierte Varianten, „concessive repair“-Strategien sowie „alleinstehende zwar-Konstruktionen“.
Der Aufsatz untersucht die grammatische Gestaltung zweigliedriger Nominalgruppen mit quantifizierendem nominalem Erstglied (Nquant) und quantifiziertem, durch ein Adjektivattribut erweitertem, nominalem Zweitglied (Adj+N), z.B. (mit) einem Glas kaltem Wasser. In der deutschen Gegenwartssprache ist in solchen Fügungen mit Varianten zu rechnen: (mit) einem Glas kalten Wassers, (mit) einem Glas kaltes Wasser. Insgesamt lassen sich fünf Konstruktionstypen unterscheiden. Anhand einer Belegsammlung aus literarischen Prosatexten vom 17. bis zum 20. Jahrhundert wird insbesondere die quantitative Verteilung von Konstruktionen mit Genitiv vs. Kasusübereinstimmung ins Auge gefasst. Anders als bei Nquant+N-Gruppen ohne Adjektivattribut im Zweitglied zeigt sich ein kräftiger Anstieg im Anteil der Genitivkonstruktion vom 17. bis zum 19. und nur ein leichter Rückgang im 20. Jahrhundert. Dieser Befund stimmt nur zum Teil mit den Darstellungen in der Standardliteratur überein. Eine mögliche Erklärung für die quantitative Entwicklung der Genitivkonstruktion in der Literatursprache liegt im Einfluss normativer Grammatiken.
Die steigend-fallende Intonationskontur (L*H L%) prägt einige regionale Varietäten aus dem südwestdeutschen und dem norditalienischen Sprachraum stark und stellt eine Eigenschaft dar, die Sprecher dieser Varietäten auch von Laien als solche erkennbar macht. Im vorliegenden Aufsatz wird an Unterhaltungsgesprächen aus dem Alemannischen und dem Bergamo-Italienischen der Frage nachgegangen, wann im Gespräch diese Kontur verwendet wird. Dabei werden an authentischen gesprochen-sprachlichen Daten sequenzielle Einbettung und Art der konversationellen Aktivität der konturtragenden Äußerungen ermittelt. Eine Untersuchung dieser Art versteht sich als Beitrag zur vergleichenden Intonationsforschung insbesondere zur Frage nach der Rolle der Intonation für die Äußerungsbedeutung in der Interaktion.
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