DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2014.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-06-02 |
In der Literatur zum Verbalkomplex finden sich immer wieder Konstruktionen, die als grammatisch korrekte Beispiele angegeben werden, tatsächlich aber ungrammatisch sind. Im Beitrag werden einige dieser Beispiele aufgeführt, ihre Ungrammatikalität nachgewiesen und Methoden vorgestellt, mit denen sich Fehler identifizieren und vermeiden lassen. Neben der Konstruktion und der Grammatikalitätsüberprüfung von Verbalkomplexen, ist ein weiterer Gegenstand des Beitrags die Ermittlung der Maximallänge obligatorisch kohärenter Verbalkomplexe und sog. „Oberfelder“ innerhalb der Komplexe. Die theoretische Basis bilden dabei folgende drei Grundannahmen: die Existenz von Statusrektion und Rektionshierarchie nach Bech (1983), das Prinzip des schrittweisen Auf- und Abbaus von Verbalkomplexen (ebenfalls Bech 1983) und die Formel über die Verbkombinatorik im Verbalkomplex nach Askedal (2006, u.a.).
Im Beitrag wird die in Presseinterviews häufig anzutreffende Formulierung „Wer mich kennt, der weiß ...“ auf der Grundlage eines umfangreichen Korpus auf ihre Vorkommens- und Funktionsweisen hin untersucht. Unter Berücksichtigung der sequenziellen Position der Formulierung wird ihre Grundfunktion, die Authentifizierung von Selbsteinschätzungen durch Verweis auf Dritte, nach verschiedenen Fragetypen weiter differenziert. Die Wendung wird als formelhafte Ressource der sozialen Positionierung beschrieben, in deren Gebrauch sich sowohl der Status der Interviewten als öffentliche Personen als auch medienkulturell verankerte, neutralistische Kommunikationsformen niederschlagen. Das Korpus umfasst 343 vollständige Presseinterviews aus verschiedenen Ressorts aus einer Vielzahl von deutschsprachigen Presseorganen aus dem Zeitraum zwischen 1998 und 2013. Die Analyse verbindet phraseologische, gesprächsanalytische und medienlinguistische Zugriffe auf formelhaften Sprachgebrauch und macht zugleich das gesellschaftsanalytische Potenzial dieses Ansatzes deutlich.
Die Untersuchung von aktuellem Sprachwandel stellt die Linguistik vor eine große Herausforderung, umfassende Untersuchungen sind daher selten. Der folgende Artikel präsentiert die Konzeption und Ergebnisse einer Pilotstudie, die Daten für das österreichische Deutsch zwischen 1970 und 2010 aus vier Textsorten und drei gesellschaftlichen Domänen untersuchte: Zeitungsartikel und Pressemeldungen (Medien), Deutsch-Maturaarbeiten (Schule) und Geschäftsberichte (Wirtschaft). Die zur Beschreibung etwaigen Sprachwandels gewählten sprachlichen Merkmale wurden breit gefächert und fallen in fünf Kategorien: Adressierung, Textumfang und Strukturen, Syntax, Lexik sowie Normabweichungen. Wir stellen einen stark textsorten-bezogenen Wandel für das österreichische Deutsch fest, der deutliche Indizien dafür liefert, dass Textsortenwandel, d.h. Wandel der jeweiligen Konventionen und Zielgruppen, als vermittelnde Instanz zwischen gesellschaftlichen Veränderungen und Sprachwandel insgesamt gesehen werden kann.
Die Studie wendet sich den Spracheinstellungen und der Sprachlernmotivation der italienischen Studierenden moderner Fremdsprachen zu. Im Mittelpunkt stehen dabei neben den Sprachlernmotiven der Studierenden ihre Einschätzung der aktuellen und zukünftigen Rolle des Deutschen im Vergleich zu anderen Sprachen und ihre Hypothesen über die aktuellen Sprecherzahlen. Die Indikatoren für Einstellungen und Motivation wurden im longitudinalen Vergleich erfasst; dieser ermöglicht eine Gegenüberstellung der Antworten der Befragten, die in den Untersuchungsjahren 2007/8 und 2013 bei insgesamt ca. 800 Studierenden an der Universität Bologna erhoben wurden, und liefert somit einen Einblick in die subjektive Wahrnehmung der Verkehrsrolle des Deutschen in den vergangenen sieben Jahren.
Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) nahm die Jahrestagung mit dem Titel „Sprachwissenschaft im Fokus. Positionsbestimmungen und Perspektiven“ einen thematischen Rückblick und eine Bestandsaufnahme der derzeitigen linguistischen Forschung vor. Dazu fanden sich in diesem Jahr ca. 550 renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Sprachinteressierte aus aller Welt im Mannheimer Congress Centrum Rosengarten ein. Der Direktor Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger begrüßte neben allen Anwesenden in diesem Jahr besonders die ehemaligen Direktoren und Mitarbeiter des IDS, die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats sowie Helen Heberer, die Vertreterin des Landtags und Gemeinderats.
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