Russlanddeutsche Aussiedler sind vor allem durch ihren spezifischen Migrationshintergrund auffällig. Sie sind gemäß ihres Einwanderungsstatus als Deutsche bzw. Deutschstämmige weder mit nichtrussischsprachigen Ausländern, Gastarbeitern oder Asylsuchenden/Asylberechtigten noch mit „Kontingentflüchtlingen“, ebenfalls russisch-sprachigen Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion, zu vergleichen. Vom Einwanderungshintergrund kommen die Russlanddeutschenden den sog. Vertriebenen und Flüchtlingen am nächsten, die als Deutsche aus den ehemaligen Siedlungsgebieten in Osteuropa während und nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland umgesiedelt sind (Bausinger 1956). Eine andere Vergleichsgruppe, die in jüngster Zeit auf ähnlicher Basis wie Russlanddeutsche nach Deutschland einwanderte, sind Aussiedler aus den osteuropäischen Ländern. Deutschstämmige Aussiedler betragen nach aktuellen Angaben 78 Prozent aller Zugewanderten in Deutschland. In Zahlen ausgedrückt stellt sich die Aussiedler-Zuwanderung wie folgt dar: ca. 2,2 Millionen Aussiedler sind aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion (Russland, Kasachstan, Kirgistan, Ukraine, Tadschikistan, Usbekistan, Moldawien, Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Turkmenistan) zugewandert. Weitere große Auswanderungsländer sind Polen (1,5 Mio.) und Rumänien (0,5 Mio.). Außerdem hat eine zahlenmäßig geringere, aber doch bedeutende Zuwanderung von Aussiedlern aus Ungarn, Tschechien, der Slowakei und dem ehemaligen Jugoslawien stattgefunden. Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion sind eine vergleichsweise neue Zuwanderungspopulation: 70 Prozent wanderten in den letzten 20 Jahren ein und über drei Viertel gehört der Einwanderungsgeneration an.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2014.03.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-08-20 |
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