In diesem Artikel wird eine Interviewstudie vorgestellt, die Haltungen zum Gendern bei einer nichtakademischen Klientel eruiert. Mit einer qualitativ-sozialwissenschaftlichen Herangehensweise wird versucht, Einstellungen zu den neuen und traditionellen Stilen der Personenreferenz im Deutschen nuancierter zu erfassen als mit den in der Sprachpsychologie üblichen Experimentaltests, die auf das Erfassen von Erstassoziationen zu Personenreferenzen in kurzen Texten abheben. Die Befragten argumentieren mehr oder weniger ausgeprägt entweder pro oder contra bestimmter Formen des Genderns und modalisieren dabei ihre Äußerungen; sie äußern sich zu ihrem diesbezüglichen Sprachgefühl und verwenden dabei laienhafte Formulierungen. Sie positionieren sich nicht nur zum Themenbereich, sondern auch zu dem sie interviewenden Gegenüber, dem sie eine Pro-Haltung und themenspezifische Kompetenz unterstellen. Entsprechend werden zur Analyse auch Konzepte wie Positionierung, „stance“ und Sprachgefühl herangezogen. Der Artikel gibt Einblick in ein breit gefächertes Meinungs- und Haltungsspektrum einer bislang kaum berücksichtigten Personengruppe.
This article presents an interview study which elicits attitudes towards gendering („Gendern“) among a non-academic clientele. Using a qualitative social scientific approach, the intention is to capture attitudes to the new and traditional styles of person reference in German in a more nuanced way than in the experimental tests commonly used in the psychology of language, which aim to collect initial associations to person references in short texts. The interviewees argue to a greater or lesser extent either for or against certain forms of gendering („Gendern“) and in doing so modalise their utterances; they express their attitudes to this aspect of language using lay expressions. They adopt positions not only on the topic in question, but also towards the interviewing counterpart, who they assume will have a pro-attitude and topic-specific competence. Accordingly, concepts such as positioning, “stance” and linguistic intuition are included in the analysis. The article provides insight into a broad spectrum of opinions and attitudes of a group of people who have hitherto hardly been considered.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2023.03.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2023 |
Veröffentlicht: | 2023-12-14 |
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