Die Negation im Gegenwartsdeutschen und im Modernen Hocharabisch: Ihre Interaktion mit Verbalkategorien und Informationsstruktur

• Ouafaa Qaddioui

Der vorliegende Beitrag ist eine kontrastive Untersuchung der Negationsausdrücke nicht im Gegenwartsdeutschen (GWD) sowie lā, lam, lan, und mā im Modernen Hocharabisch (MHA). Zwei Aspekte werden analysiert: die Interaktion zwischen Negationsausdrücken und Verbalkategorien sowie die Interaktion zwischen Negation und Informationsstruktur. Im Hinblick auf die Verbalkategorien zeigen sich im MHA durchgängig Interaktionen zwischen den Negationsausdrücken und den Aspekt- und Modusformen. Die Negationsausdrücke sind auf Kombinationen mit bestimmten Verbformen, den Ausdruck bestimmter Modalitäten und die Ausführung bestimmter Handlungstypen spezialisiert. Im GWD bestehen solche Interaktionen nicht. Die Informationsstruktur interagiert in beiden Sprachen mit der Negation. Während im MHA die generelle Tendenz besteht, dass negierte Satzkonstituente und Informationsfokus zusammenfallen, sind negationshaltige Sätze im GWD informationell freier gestaltbar. Immerhin muss die negierte Konstituente unter bestimmten Bedingungen akzentuiert werden.

The present article is a contrastive investigation of the negative particles nicht in contemporary German (CG) and lā, lam, lan and mā in Modern Standard Arabic (MSA). The analysis looks at two aspects: the interaction between negation markers and verbal categories, and the interactions between negation and information structure. In relation to, MSA shows an interaction between negation markers and the categories of aspect and mood. Each marker combines with particular verb forms, requires a particular modal environment and/or occurs in particular classes of illocutionary acts. In CG, such interactions do not apply. With regard to, both languages show interactions between negation and information structure. While there is a general tendency in MSA for negated sentence constituents to coincide with information focus, negative sentences of CG allow for more variation in information structure. Under certain conditions, though, the negated constituent must carry prosodic accent.