Der Terminus Anapher bezeichnet den Verweis auf bereits erwähnte Entitäten im Text und dient überwiegend der thematischen Fortführung. Beim Wiederaufgreifen von im Text schon eingeführten Entitäten stehen unterschiedliche anaphorische Formen zur Verfügung. Als die wichtigsten Kategorien von Anaphern gelten lexikalische NP-Anapher (NA), pronominale Anapher (PA) und Zero-Anapher (ZA). Die Entscheidung für eine passende anaphorische Form, welche die Muttersprachler/-innen mittels ihres Sprachgefühls zumeist intuitiv treffen können, fällt den Nicht-Muttersprachler/-innen oftmals schwer. Der vorliegende Beitrag blickt auf die produzentenseitige Auswahl anaphorischer Formen aus mehreren Optionen im Deutschen. Das Ziel ist, den Entscheidungsmechanismus (NA vs. PA vs. ZA) auf der Grundlage authentischer Korpusdaten transparent zu beschreiben sowie die möglichen Einflussfaktoren auf die Entscheidung mithilfe der multinomial logistic regression herauszuarbeiten und in ihrer Zusammenwirkung zu gewichten. Die Untersuchung zeigt, dass neun kontextuelle Faktoren eine Schlüsselrolle bei der Wahl von anaphorischen Formen im Deutschen spielen. Mit ihnen lässt sich die Entscheidung von Deutsch-Muttersprachler/ -innen mit einer hohen Genauigkeit (84,24%) modellieren.
The term anaphora denotes the reference to entities which have already been mentioned in the text and serves mainly to continue on a topic. There are different anaphoric devices available for referring back to entities already introduced in a text. The most important categories of anaphora are lexical NP anaphora (NA), pronominal anaphora (PA) and zero anaphora (ZA). Mostly native speakers make anaphoric choices intuitively, but it is not always easy for non-native speakers. This article focuses on the production-side choice of different anaphoric devices in German. It aims to describe the anaphoric choice mechanism (NA vs. PA vs. ZA) in a transparent way, based on authentic corpus data. By applying multinomial logistic regression, this study systematically explores and evaluates the conglomerate of factors influencing anaphoric choices. The study shows that nine contextual factors play a key role in the choice of anaphoric forms in German. They can be used to model the choice made by native German speakers with a high degree of accuracy (84.24%).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2023.03.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2023 |
Veröffentlicht: | 2023-12-14 |
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