Bisher ist die Wortstellung von Genitivattributen im Standarddeutschen nicht besonders ausführlich untersucht worden; gerade bei diachronen Ansätzen tun sich Lücken auf. In diesem Beitrag werden zwei Korpora der Zeitungssprache, das GerManC-Korpus und das TiGer-Korpus, verwendet, um die Wortstellung der Genitivattribute diachron zu untersuchen. Dabei unterscheidet die Analyse die Attribute in Eigennamen und übrige, „Normale Nomen“. Quantitativ können die Behauptungen der Grammatiker gestützt werden, die von einem Vordringen der postnominalen Stellung ausgehen. Die pränominale Stellung beschränkt sich auf Eigennamen. Anders als es Nübling et al. (2006, S. 100) jedoch annehmen, spielt eine weitere Klassifikation der Eigennamen in Personen- und Ortsnamen dabei keine Rolle. An einer Reihe von Beispielen lassen sich die genauen Bedingungen für die Wortstellung im Einzelnen nachweisen, ganz besonders der Einfluss des Artikelgebrauchs und der Relation der Indeterminiertheit/Determiniertheit (Leiss 1991). Der Artikel macht zudem immer deutlich, wo technische Hürden im Wege stehen und vielleicht ebenfalls ein Grund sein mögen, warum die Genitivattribute nicht sehr umfassend erforscht worden sind.
The word order of genitive attributives in Standard German has not been particularly thoroughly researched. In particular, there is a shortage of diachronic studies. This article uses two newspaper-corpora, the Ger- ManC-Corpus (1650–1800) and the TiGer-Corpus (post-1990), to analyse the word order of attributive genitives, thus granting a diachronic perspective. For each corpus, the analysis differentiates between proper names and “normal” nouns used as genitive attributes. Quantitatively speaking the study shows an increase in post-nominal constructions, with the pre-nominal genitive being reserved for proper names, thereby confirming claims made in recent grammars. It was also found that the semantic classification of toponyms and personal names has no significant influence on the word order of proper nouns used as genitive attributives, in contrast to suggestions by Nübling et al. (2006, 100). As more data samples are examined, the analysis is capable of further specifying the preconditions for this grammatical change, which involve the use of the article and the category of ‘indefiniteness/definiteness’ (Leiss 1991). The study makes clear where technical difficulties affect its explanatory power; these are perhaps a further reason why there has been relatively little research on genitive attributes.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2012.01.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-02-16 |
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