Dieser Beitrag untersucht dass-Sätze, bei denen das finite Verb nicht, wie eigentlich zu erwarten, am Ende, sondern in Zweitposition platziert ist. Anhand von authentischem Sprachmaterial des gesprochenen Deutsch wird dieses Phänomen hinsichtlich syntaktischer und pragmatischer Eigenschaften systematisiert und beschrieben. Ziel ist es erstens, die zunächst ungewöhnlich erscheinende Verbstellung in dass-Sätzen funktional zu motivieren. Dabei fließen sowohl diskursfunktionale Beobachtungen als auch informationsstrukturelle Faktoren in die Betrachtung ein. Auf der Grundlage dieser Befunde werden zweitens Möglichkeiten und Probleme einer (formal-)syntaktischen Analyse von dass-V2-Konstruktionen besprochen. Die Ergebnisse sprechen dafür, von einer parataktischen Struktur auszugehen. Der Konnektor dass wird hier nicht als Subjunktion, sondern als Assertionsmarker verwendet und übernimmt damit Diskursfunktion.
This article deals with German dass (‘that’)-clauses in spoken German that do not show the finite verb – as one would expect in subordinate clauses – in final, but, just like in main clauses, in second position. Based on material from spoken language corpora this phenomenon is investigated and systematically described. After a closer look at syntactic and pragmatic properties of this construction, this somewhat surprising pattern of verb placement is motivated by functional needs, such as discourse functional strategies and information structural factors. With these findings in mind, several ways of formal syntactic analysis are discussed. As a result, I propose a paratactic analysis suggesting that dass does not function as a complementiser, but as an assertion marker instead.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2008.03.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2008-12-04 |
Seiten 246 - 285
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