Probleme der Bedeutungszuweisung bei systematischer oder kontextspezifischer Polysemie werden heute in der Regel mit Hilfe von Modellen der inferentiellen Anreicherung lexikalischer Basisbedeutungen gelöst (lexikalische Unterspezifikation). Derzeit dominieren zwei prominente Varianten für die Modellierung. Diese Varianten unterscheiden sich zum einen nach Art und Grad des Umfangs, der für die Grundbedeutung lexikalischer Einheiten vorgesehen wird, zum anderen nach der jeweiligen Methode der Zuweisung kontextspezifischer Bedeutungen (Qualia-Selektion vs. Abduktion). Beide Varianten stehen sich etwas unversöhnlich gegenüber. Im Rückgriff auf ein bisher fehlendes Verfahren der empirischen Fundierung von Qualia-Rollen wird ein Modell der Bedeutungsanreicherung auf der Grundlage einer Sortierung von Kontexten skizziert, das über eine semantisch-konzeptuelle Schnittstellen-Schichtung die letztlich notwendige Synthese der beiden Ansätze ermöglicht. Zugleich werden die jeweiligen Schwächen der beiden Ansätze mit einem wesentlichen Synergiegewinn für die adäquate Klärung der entsprechenden Phänomene überwunden.
Problems arising from the assignment of meaning in cases of systematic or context-specific polysemy are nowadays usually approached by means of models of inferential enrichment of basic lexical meanings (lexical underspecification). Two predominant variants of this kind of modelling may be distinguished. They differ from each other in what they assume basic lexical meanings to encompass as well as in the method by which they take meanings to be assigned to lexical items in context (qualia-selection vs. abduction). These two models may be considered as ruling each other out to a certain extent. Using a procedure which gives qualia-roles an empirical basis, this article presents an outline of an alternative model of meaning enrichment. This model is based on the sorting of contexts and uses a layered structure of semantic-conceptual interfaces, thereby overcoming the weaknesses associated with the two rival models. It also offers a substantial gain in synergy, increasing its explanatory power.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2009.01.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2009 |
Veröffentlicht: | 2009-09-16 |
Seiten 5 - 32
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