Der Beitrag diskutiert - aus der Perspektive sozialer Welten - die Frage des Zusammenhangs zwischen den Deutungsmustern und Wissensbeständen, deren sich Migranten bedienen, und den Formen ihrer sozialen Teilhabe. Die empirische Analyse stützt sich auf intra-ethnische Interaktionsprozesse in der sozialen Welt eines türkischen Fußballvereins in Mannheim. Es wird gezeigt, dass sich im untersuchten Fall ethnische Selbstorganisation und Integration auf spezifische Weise paaren. Zu den Strukturmerkmalen dieser lokalen sozialen Welt zählen insbesondere ihre Einbettung in eine Vielzahl unterschiedlicher Kontexte und ihre interne Differenzierung. Des Weiteren ist die alltagspragmatische Verwendung türkischer Kulturmuster und der universalistische Charakter der symbolischen Legitimationen in der Alltagsphilosophie der Vereinsangehörigen zu nennen. Schließlich ist die Dominanz von Handlungsanforderungen und Deutungen aus der Fußballwelt gegenüber solchen aus dem ethnischen Milieu sowie die Infragestellung der Kategorien deutsch und türkisch kennzeichnend für die untersuchte Sozialwelt.
This article discusses - from the perspective of social worlds - the connection between the interpretative patterns and knowledge used by migrants and the forms of their social participation. The empirical analysis is based on "intra-ethnic" interaction processes in the social world of a "Turkish" football club in Mannheim. It is shown that in the case under examination ethnic self-organisation and integration are combined in specific way. The structural characteristics of this local social world include in particular their embedding in a multiplicity of different contexts and their internal differentiation. Further aspects are the everyday pragmatic use of "Turkish" cultural patterns and the universal character of the symbolic legitimations in the everyday philosophy of the club members. Finally the dominance of action requirements and interpretations from the world of football as against those of the "ethnic" environment and also the questioning of the categories "German" and "Turkish" are characteristic of the social world studied here.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2004.03.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2004 |
Veröffentlicht: | 2004-07-01 |
Seiten 270 - 298
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