In diesem Artikel werden die Ergebnisse einer Untersuchung der Pausensetzung in spontan gesprochenem Schweizerdeutsch präsentiert. Von den drei Sprechern realisiert derjenige mit den meisten Pausen durchschnittlich 4.5 Silben zwischen zwei Pausen, derjenige mit den wenigsten Pausen 7.5 Silben. Sehr kurze, aus ein bis zwei Wörtern bestehende Abschnitte sind bei allen häufig. Die Betrachtung der Umgebungen zeigt, dass es weder Stellen gibt, an denen immer eine Pause steht, noch solche, an denen nie eine Pause steht. Besonders oft wird jedoch an Satzgrenzen eine Pause gemacht. Bei jedem der drei Sprecher machen die Satzgrenzenpausen knapp die Hälfte seiner Pausen aus. Weitere Faktoren, welche die Realisierung von Pausen – je nach Sprecher in unterschiedlichem Ausmaß – begünstigen, sind Bruchstellen, satzverbindende Konjunktionen und emphatisch akzentuierte Wörter. In Bezug auf ihre Funktion können Pausen dem Sprechenden Zeit zum Überlegen geben, sie können den Text strukturieren oder sie können dem Hörer die Interpretation erleichtern. Die meisten Pausen sind mit 0.1 bis 0.4 Sekunden eher kurz, die Mehrheit wird ohne Fülllaut realisiert.
This article presents the results of an investigation into the use of pauses in spontaneously spoken Swiss German. Of the three speakers, the one with the most pauses has on average 4,5 syllables between two pauses, the one with the least pauses 7,5 syllables. Very short segments of one or two words are frequent with all of them. An examination of the contexts shows that there are neither places which always have a pause nor any which never have one. However, pauses are particularly frequent at sentence boundaries. For all three speakers, pauses at sentence boundaries make up just under half of their total number of pauses. Further factors which favour the use of pauses - to different extents depending on the speaker - are structural breaks, sentence connecting conjunctions and emphatically accented words. With regard to their function, pauses can give the speaker time to think, they can structure the text or they can facilitate interpretation for the listener. Most pauses are rather short, 0.1 to 0,4 seconds, and the majority are realised without a filling sound.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2004.02.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2004 |
Veröffentlicht: | 2004-04-01 |
Seiten 97 - 116
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