Anhand eines multilingualen Parallelkorpus (Oslo Multilingual Corpus) werden in dieser kontrastiven Studie 1.005 norwegische Satzspaltungen und ihre deutschen Entsprechungen als Ziel- und Ausgangstext bezüglich der Informationsstrukturierung untersucht. Dabei werden die norwegischen Satzspaltungen nach Fokus- und Topik-Zuweisung an die Cleft-Konstituente differenziert. Nur bei etwa 8% der im Zieltext erfassten deutschen Entsprechungen liegt eine Satzspaltung vor, die fast ausschließlich eine fokussierte Cleft-Konstituente als Vorlage hat. Im Ausgangstext dagegen werden bei einer ähnlichen Verteilung der Informationskategorien zweieinhalbmal so viele Satzspaltungskonstruktionen nachgewiesen. Gemessen an der Positionierung des deutschen Äquivalents der norwegischen Cleft-Konstituente in den nicht-gespaltenen, meist monoklausalen Entsprechungen wird eine statistisch belegte Verteilung dieser Satzstrukturen erstellt. Eine weitere Zerlegung der Ergebnisse nach der jeweiligen Informationszuweisung an die norwegische Cleft-Konstituente und nach der syntaktischen Funktion des deutschen Äquivalents ergibt ein differenziertes Verteilungsbild, das hinsichtlich der pragmatischen Eindeutigkeit der deutschen Entsprechungen ausgewertet wird.
On the basis of a multilingual parallel corpus (Oslo Multilingual Corpus) this contrastive study examines 1005 split sentences of Norwegian and their German equivalents as target and source texts with respect to the structuring of information. The Norwegian split sentences are differentiated for focus and topic assignment to the cleft constituent. Only about 8% of the German equivalents in the target text contain split sentences, which almost exclusively have a focused cleft constituent in the original. In contrast, two and a half times as many split constructions were found in a similar distribution of information categories in the source text. The article presents a statistical distribution of these sentence structures, measured by the positioning of the German equivalent of the Norwegian cleft constituent in non-cleft, usually monoclausal counterparts. A further breakdown of results according to the assignment of information to the Norwegian cleft constituent and to the syntactic function of the German equivalents results in a differentiated distribution picture which is evaluated in terms of the pragmatic ambiguity of the German equivalents.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2012.02.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-05-25 |
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