Wissenschaftliches Wissen entsteht wesentlich aus einem gemeinsamen Ringen um Erkenntnis; sein Korrektiv ist die Kritik. Dies gilt für die stärker verstehend verfahrenden Wissenschaften ebenso wie für die am positivistischen Theoriekonzept oder am praktischen Erfolg orientierten Wissenschaften, und zwar unabhängig davon, wie schmal oder breit die Grundlage ihres kanonisierten Wissens ist. Dabei erweist sich sprachliches Handeln als nicht hintergehbar. Auch in Wissenschaften, die sich scheinbar sprachunabhängiger Erkenntnismittel bedienen, etwa mathematischer Kalküle oder bildgebender Verfahren, zeigt sich spätestens dort, wo Hypothesen zu formulieren, Befunde zu deuten oder neue Auffassungen gegen bestehende durchzusetzen sind, die Sprachgebundenheit und Sprachabhängigkeit des wissenschaftlichen Kerngeschäfts. Universitäten stellen die Vermittlung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft für die je nächste Generation sicher. Als Institutionen der Lehre und der Forschung ist es den Universitäten daher aufgegeben, Studierenden nicht nur Forschungswissen weiterzugeben, sondern sie auch an jene methodisch besondere Qualität wissenschaftlichen Wissens heranzuführen. Dies ist das Ziel aller Hochschulkommunikation als konkreter Wissenschaftsbildung.
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2015 |
Veröffentlicht: | 2015-11-03 |
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