Die Wortbildung im Deutschen mittels aus dem Englischen entlehnter Elemente wird herkömmlicherweise weitgehend vernachlässigt, sowohl von der Wortbildungsforschung (die allerdings entlehnte lateinische und französische Elemente mit einbezieht) als auch von der Anglizismenforschung. In diesem Artikel wird die Leistung der aus dem Englischen stammenden Suffixe -er, -ing und -ness anhand von Beispielen aus dem aktuellen Sprachgebrauch dargestellt. Diese Elemente sind relative Neulinge im Deutschen: Ihr Eingang ins Deutsche sowie ihre weitere Entwicklung innerhalb der Sprache können daher (im Gegensatz zu den längst etablierten lateinischen und französischen Elementen) in „Real-Time“ beobachtet werden. Es wird postuliert, dass die entlehnten Wörter auf -er, -ing und -ness sowie die dazugehörenden Verben und Adjektive in paradigmatische Wortfamilien arrangiert sind. Um eine Lücke zu füllen, erfolgt dann innerhalb der Wortfamilie entweder die Bildung eines neuen Wortes oder die Übernahme eines Wortes des passenden Wortbildungsmusters aus dem Englischen. Die Wortfamilien sind daher der Ausgangspunkt der produktiven Verwendung der englischen Wortbildungsmittel im Deutschen.
Word formation in German using elements loaned from English is generally neglected both by the research into word formation (which does include elements of Latin and French origin) and by the research into Anglicisms. In this article the activity of the English suffixes -er, -ing and -ness is portrayed using examples from contemporary language use. These elements are relative newcomers to German: their entry into German as well as their further development in the language (in contrast to the long-established Latin and French elements) can therefore be observed in ‘real time’. It is postulated that the borrowed words in -er, -ing and -ness as well as the verbs and adjectives that belong with them are arranged into paradigmatic word families. To fill a gap, either a new word is formed within the word family or a word of the appropriate word formation pattern is borrowed from English. The word families are therefore the starting point of the productive use of English word formation elements in German.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2007.02.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2007 |
Veröffentlicht: | 2007-04-01 |
Seiten 119 - 137
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