Die letzten amtlichen Festlegungen zur deutschen Rechtschreibung haben für die Silbentrennung Veränderungen ergeben, die ihre Ursachen in den der Silbentrennung zugrunde liegenden Regeln und den relevanten sprachimmanenten Widersprüchen (wie der doppelten Gliederung in eine Silben- und Morphemstruktur) haben. Entwicklungen im Lexikon (beispielsweise die Zunahmen von Bildungen mit Bindestrichen) haben auch Auswirkungen auf die Silbentrennung.
Dem Ziel „die deutschen Trennmuster zu verbessern“ (vgl. DTK 2/2003, 2/2005, 1/2008), kann man langfristig und nachhaltig noch näher kommen, wenn man über das Sammeln und bloße Auflisten von Trennfehlern hinausgeht. Die in der Linguistik erarbeiteten Konzepte und Zusammenstellungen (wie die Hierarchie der Silbentrennregeln, Wortschatzklassifizierungen und Korpora) können dafür hilfreich sein.
Für den TEXnischen Trennalgorithmus sind die sprachenspezifischen Besonderheiten und Entwicklungen ebenso eine Herausforderung wie die Suche nach Haupttrennstellen. Trennmusterlisten und Ausnahmeregeldateien sind dafür nötig und wichtig; ihre Erstellung sollte nicht nach subjektiven Kriterien erfolgen und die Ergebnisse der Linguistik einbeziehen.
The latest changes to the official German spelling have introduced new rules for the hyphenation of words. These were mainly necessitated by the rules underlying the hyphenation process and by certain contradictions in the language (such as the duplicate organisation according to syllable and morpheme structure). Developments in the lexicon (e.g. the increase in new hyphenated words) also have an impact on hyphenation.
We can get closer to the goal of “improving German hyphenation patterns” by going beyond the mere compilation and publication of lists of (common) hyphenation errors. Concepts developed in linguistics (such as a hierarchy of hyphenation rules, classifications and corpora) could also be very helpful. Challenges for the TEX hyphenation algorithm are language-specific features, developments in the language itself, and discovering the main hyphenation patterns. Both hyphenation pattern lists and exclusion rules are still necessary and important, but their creation should not be on the basis of subjective criteria, but should incorporate the results of linguistic research.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2010.03.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2010 |
Veröffentlicht: | 2010-08-03 |
Seiten 257 - 282
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.