Das Deutsche kennt mindestens ein Vorgangspassiv, daneben kann auch ein Zustandspassiv angenommen werden, das mit Kopulastrukturen formgleich ist. Beide Passivformen werden mit den Auxiliaren werden/sein und dem Partizip Perfekt analytisch gebildet. In Passivstrukturen kommt es zur Degradierung des agentiven Aktivsubjekts zu einem Präpositivkomplement, das nicht versprachlicht werden muss. Das Passivsubjekt ist ein vorgestuftes Akkusativkomplement, das Patiens ist. Im Albanischen wird das Passiv a) synthetisch, b) analytisch und c) mit der Partikel u realisiert. Es sind die Zeitstufen, die im Albanischen sehr komplex sind, die die Wahl dieser Passivmittel steuern – es liegen hier also keine bloßen Varianten vor. Auch im Albanischen wird ein Akkusativkomplement eines Transitivsatzes zu einem Patienssubjekt des Passivsatzes vorgestuft, das Agenskomplement muss nicht verbalisiert werden. Die kommunikative Funktion des Passivs liegt in beiden Sprachen in der mit der Komplementumstrukturierung zusammenhängenden Deagentivierung und der damit einhergehenden Gewichtung der Prädikation, die eine Ereignis-Umperspektivierung eines Sachverhalts leisten, die textsortenspezifisch offengelegt werden kann.
German has at least a processual passive (‘werden-passive’), but it is also possible to posit a statal passive (‘sein-passive’), which is identical in form to copula structures. Both passive forms are formed analytically with the auxiliaries warden or sein together with the past participle. In passive structures, the agentive active subject is downgraded to a prepositional complement which does not need to be expressed. The passive subject is a fronted accusative complement, which is the grammatical patient or target. In Albanian, the passive voice is realised a) synthetically, b) analytically and c) by means of the particle u. The tenses, which are very complex in Albanian, control the choice of these passive means – so these are not mere variants. In Albanian, too, an accusative complement of a transitive clause is made into to the subject of the passive clause; the agent complement does not have to be verbalised. In both languages, the communicative function of the passive voice lies in the deagentivisation and an accompanying emphasis on the predication; this provides a re-perspectivisation of an event which can be expressed in different ways depending on the text type.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-775X.2024.02.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-775X |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2024 |
Veröffentlicht: | 2024-07-19 |
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